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Wandergesellinnen auf Tippelei

Allgemeines

Auf traditionelle Wanderschaft gehen, kann jede, die in einem Handwerk einen Gesellinnenbrief erlangt hat, unverheiratet und schuldenfrei ist. Die Wanderschaft dauert zwei bzw. drei Jahre und einen Tag. Dies bedeutet, du bist fremdgeschrieben und kehrst in dieser Zeit nicht in deinen Heimatort zurück und darfst dich ihm bis auf 50km Luftlinie nicht nähern. Bald wirst Du feststellen, dass diese Regel dazu dienen kann deinen Entschluss auch in "schlechten Zeiten" ernst zu nehmen und nicht vor Schwierigkeiten zurückzuweichen. Traditionell war diese Regelung eine Art Marktkontrolle für die ansässigen Meister, die ihre Gesellen für vier Jahre fortschickten , in der Hoffnung, sie mögen woanders ihr Glück finden und ihnen keine Konkurrenz machen. Aus der ausgesprochen schlechten Situation der Wandergesellen heraus, entwickelten sich die ersten Gesellenvereinigungen, sogenannte Schächte, die durch ihre Organisierung zur Verbesserung der Bedingungen beitrugen. Eine Art internes Sozialsystem sicherte die Gesellen bei Unfällen und Krankheiten etwas ab. Städte, in denen die Handwerkszünfte ( Vereinigungen der Meister ), Gesellen schlecht behandelten wurden "schwarzgemacht", d.h. nicht mehr bereist. Dadurch konnten die Gesellen einen gewissen Druck ausüben. In den noch bestehenden fünf traditionellen Schächten sind Frauen bis heute nicht zugelassen. Es hat jedoch auch immer schon Freireisende außerhalb der Schächte gegeben und damit ist auch anzunehmen, dass es auch reisende Frauen in der Vergangenheit gab. In zwei Schächten, die sich in jüngerer Zeit gründeten, reisen Frauen. Diese sind "Axt und Kelle" und der "Freie Begegnungsschacht". Heute gibt es etwa 80 - 90 Wandergesellinnen, das macht knapp 10 % aller Reisenden aus. Die meisten sind Freireisende. Die Gewerkevielfalt ist bei Ihnen größer, gemessen an der Anzahl, als bei den Männern. Es gibt Buchbinderinnen, Tischlerinnen, Bäckerinnen, Goldschmiedinnen, Schlosserinnen und Schmiedinnen, Korbflechterinnen, Zimmerinnen, Schneiderinnen, Malerinnen, Dachdeckerinnen, Steinmetzinnen, Holzbildhauerinnen, Filzerinnen, Garten und Landschaftsbauerinnen, Landwirtinnen, Gärtnerinnen, Elfenbeinschnitzerinnen, Baukeramikerinnen, Töpferinnen,...

   

Arbeitsbedingungen

Wandergesellinnen arbeiten selbständig oder angestellt zum ortsüblichen Tariflohn. Traditionell sollte der/die ArbeitgeberIn für Kost und Logis Sorge tragen. Krankenkassenbeiträge, Unfall-, Haftpflicht-, und ggf. Rentenversicherung trägt die Gesellin selber, wenn sie nicht angestellt ist.
Dies sind ihre permanenten Fixkosten.


Solidaritätsarbeit/ Gesellinnentreffen

Seit Anfang der 90er Jahre gibt es immer wieder Gesellinnen, die sich für Frauenbaustellen in diversen Projekten engagieren. Hierbei ist es ein Anliegen, ein Treffen für Austausch, Kreativität und gemeinsames Lernen bei der Arbeit zu gestalten und gleichzeitig damit Frauenprojekte zu unterstützen.
Baustellen mit Wandergesellinnen sind meistens offen für handwerklich interessierte Frauen, die sich einbringen wollen.


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Was wir bei Solidaritätsarbeit bieten:

- Vorbereitung und Abwicklung von Baustellen in Frauenprojekten mit sozialem und/oder politischem Engagement
- Dauer : 2-4 Wochen
- spannende Begegnungen, eine gemeinsame Zeit zum Kennenlernen und Zusammenarbeiten
- Fachkenntnisse in verschiedenen Gewerken
- Zeit und Lust für kreative Baulösungen,
wenn gewünscht ökologisches Bauen
- zusammen Spaß haben, die Offenheit, Euch kennen zu lernen


Was wir dafür wollen:

- Verpflegung und Unterkunftsmöglichkeiten für 15-25 Frauen
- Krankenkassenbeiträge für die Bauzeit ( Tagessatz pro Frau : 4 - 5 Euro )
- Abschluss einer Unfallversicherung im Rahmen von Nachbarschaftshilfe (wird nach geleisteten Arbeitsstunden abgerechnet und ist nicht teuer )
- Eure Offenheit für uns
- Eure Wertschätzung für Solidaritätsarbeit
- Wenn möglich, und von beiden Seiten erwünscht, die Einrichtung einer "Frauenplatte", d.h. Unterkunftsmöglichkeit bei Zureise von Gesellinnen


   

Bisherige Frauen-Soli-Baustellen

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1992/ 1993 Kommune Lutter
Tagungshaus/ Frauenhaus: Dachsanierung und Innenausbau

1993 Flüchtlingsheim Brandt (bei Berlin)
Spielplatzbau

1994 Frauencampingplatz Campinski (bei Berlin)
Dachsanierung, Aufarbeitung von Toren, Türen, Zäunen, Fenstern

1999 Beginenhof Thüringen
Möbelaufarbeitung für ein Tagungshaus

2002 Kommune Lutter Frauenhaus
Badausbau (Fliesenkunst, Installationsarbeiten), Fenstereinbau und Gaubenverschalung

2003 Franzenhof Berlin Frauentagungshaus
Innenausbau, Holz- und Steinarbeiten

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Bei Interesse:

Wenn... Ihr als Projekt Interesse an einer Gesellinnen-Soli-Baustelle habt, oder
Als Einzelne Lust habt, mitzuarbeiten, oder
Interesse am Wandergessellinnentum habt.....

Kontakt : svenja.hier@gmx.de